Institut und Lehrstuhl für Eisenhüttenkunde

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Das Institut für Eisenhüttenkunde lehrt und forscht unter der Leitung von Professor Wolfgang Bleck auf den Gebieten der Stahlherstellung und –verar­bei­tung sowie der Anwendung metallischer Werkstoffe. Dabei sind die Lehre und auch die angebotene Weiterbildung praxisrelevant auf hohem wissenschaftlichen Niveau. Die Forschungsprojekte sind sowohl grundlagen- als auch anwendungsorientiert ausgerichtet. Im Bereich Werkstofftechnik werden in vier Arbeitsgruppen themenbezogene aktuelle Fragestellungen aufgegriffen und ein wissenschaftlicher Beitrag zu industriellen Problemstellungen geleistet.

Forschungsschwerpunkte

A) Werkstoffbehandlung

Die Gruppe Werkstoffbehandlung untersucht Vorgänge und Eigenschaften im festen Zustand während der Herstellung und Weiterverarbeitung von Stählen bei erhöhten und hohen Temperaturen. Hierzu können alle wichtigen Prozessschritte im Labormaßstab simuliert und gezielt untersucht werden. Dadurch ist es möglich, neue Legierungskonzepte zu entwickeln und Prozessparameter für die Produktion zu identifizieren. Das Ziel der Gruppe ist die Abbildung der auftretenden metallkundlichen Phänomene in Modellen, um eine Vorhersage dieser zu erreichen und hierdurch das Design von Gefügen in Kombination mit Ausscheidungen und den resultierenden mechanischen Eigenschaften während der Herstellung und Weiterverarbeitung von Stahl zu ermöglichen.

B) Werkstoffcharakterisierung

Die Forschungstätigkeiten erstrecken sich von materialtechnischen Grundlagen über anwendungsspezifische Fragestellungen bis hin zu messtechnischen Entwicklungen. Für eine Vielzahl von Stählen werden Gefüge-Eigenschaft-Korrelationen bezüglich Umformung, Crash und Korrosion ermittelt. Die Analyse adiabatischer Effekte mittels Hochgeschwindigkeitsthermografie sowie die Weißlichtkonfokalmikroskopie bilden einen aktuellen Schwerpunkt. Neben der Beschreibung der mechanischen Eigenschaften rückt insbesondere bei der Entwicklung neuer Stahlformen, wie z.B. bei den metallischen Schäumen, das gezielte Legierungsdesign in den Fokus der Untersuchungen.

C) Integrative Werkstoffsimulation

Die integrative Werkstoffsimulation (Integrated Computational Materials Engineering – ICME) zielt auf die Entwicklung und Integration von prozessschrittübergreifenden, gefügebasierten Simulationen für eine moderne Werkstoffentwicklung und Prozessoptimierung.

D) Nanostrukturierte Werkstoffe/ Nano structured Materials

Die Arbeitsgruppe “Nanostrukturierte Werkstoffe“ zielt für Werkstoffe mit außergewöhnlichen Eigenschaften auf ein vertieftes Verständnis der nanoskaligen und atomaren Mechanismen, die Phasenumwandlung und mechanische Verformung steuern.